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Spiroergometrie
Leistungstest mit erweiterter Zweckbestimmung. Der Stoffwechsel wird mitanalysiert und zwar über den ganzen Belastungsbereich, vom Ruhezustand bis zur Schwerarbeit.  

Sportmedizin
In der Schweiz gibt es keinen offiziellen Spezialarzt-Titel für Sportmedizin. Die Schweizerische Gesellschaft für Sportmedizin führt Kurse durch und verleiht Diplome, chirurgisch-ortopädisch-traumatologische sowie internistische Lehrstühle bieten spezielle sportmedizinische Vorlesungen an. 

Stress
Trivialisierter und oft missbrauchter medizinischer Terminus. Stress ist die Alarmreaktion auf eine Bedrohung. Die Bedrohung ist in dieser Terminologie der Stressor, die Reaktion unseres Körpers auf die Bedrohung die Stressreaktion. Entwicklungsgeschichtlich waren unsere Stressoren Raubtiere oder Naturkatastrophen. Eine adäquate Reaktion auf den Stressor war überlebenswichtig. Stress ist in diesem Sinne ein Überlebensprogramm.
Auch Tiere haben Stressreaktionen. Bemerkt ein Reh einen Wolf, studiert es nicht lange, was es tun soll, es flieht sofort und mobilisiert alle seine Energiespeicher um zu entkommen. Wähnt es sich nach der Flucht wieder sicher, frisst es weiter, als ob nichts geschehen wäre. Der Stressor ist weg, die Stressreaktion flaut rasch ab.
Unsere Stressoren sind anders: Arbeitsstress, Stress im Betrieb oder in der Familie, im Strassenverkehr, finanzielle Sorgen, ja wie antizipieren sogar künftigen Stress: Prüfungen, Deadlines, Termine. Solange unsere Stressreaktion innert einiger Zeit wieder abflaut, brauchen wir uns keine Gedanken zu machen.

Plagt uns das Verhältnis zum Chef oder zu einem Mitarbeiter jedoch dauernd, bleibt unser Körper permanent in Alarmbereitschaft, die Stressreaktion chronifiziert. Es ist offensichtlich, dass dieser Zustand gesundheitsschädigend wirkt.
Stress wurde von der Schulmedizin bis vor wenigen Jahren nicht als Risikofaktor eingestuft. Der Einfluss von Stress auf das vegetative Nervensystem und auf diverse Hormone hat jedoch zu einem Umdenken geführt. In Bezug auf Herzkreislaufkrankheiten kommt heute dem Stress als Risikofaktor eine grosse Bedeutung zu.

Stressreaktion
Die Stressreaktion untersteht nicht unserm Willen, sie wird vom vegetativen oder autonomen Nervensystem orchestriert. Von den beiden Armen des autonomen Nervensystems geht die Stressreaktion allein vom Sympathicus aus, der Parasympathicus wird völlständig unterdrückt.
Kurz zusammengefasst beinhaltet die Stressreaktion folgende Organsysteme:
Gehirn: absolute Fokussierung
Herzkreislaufsystem: höherer Puls, Blutdruckanstieg, die Durchblutung aller nicht für eine Flucht benötigten Organe wird gedrosselt
Atmung: schnellere und flachere Atmung
Verdauung: da nicht überlebenswichtig sofortige Ruhigstellung
Muskulatur: Zunahme der Muskelspannung
Reproduktionssystem: nicht überlebenswichtig, Herunterfahren
Stoffwechsel, Hormone: Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin für die Sofortreaktion, Cortisol für die längerfristige Sicherstellung des Blutzuckers
Flüssigkeitshaushalt: Drosselung der Urinproduktion und des Speichelflusses (trockener Mund!)

Aus dieser noch nicht vollständigen Zusammenstellung kann man sich ohne medizinische Kenntnisse die Folgen von chronischem Stress vorstellen:
Gehirn: ständiges gedankliches Kreisen um den Stressor
Herzkreislauf: hoher Blutdruck, Arterioslerose, Koronare Herzkranheit
Atmung: schnelle oberflächliche Atmung
Verdauung: chronische Verstopfung
Muskulatur: verspannte Nacken- und Rückenmuskulatur, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen
Sexualorgane: Libidovelust, Impotenz
Stoffwechsel: zu hoher Blutzucker, infolge ständig erhöhtem Bluspiegel von Cortisol: stammbetontes Übergewicht, ständig trockener Mund,
Kalte Hände infolge Durchblutungsdrosselung der Peripherie.